Gerade jetzt, wenn die „unanstrengende“ Sommerzeit vorbei ist, klopft die „anstrengende“ Zeit für Selbstversorger und Hofbesitzer an die Tür. Während meine Ponys nach der Turniersaison ein paar Wochen frei haben, arbeite ich meine „Pre-Winter-To-Do-Liste“ ab. Nach der normalen Stallarbeit und der Nachwuchsförderung (Polly wird aufs Fahren vorbereit) geht es mit dem bereits etablierten, zwei Tage alten Muskelkater an Paddockbefestigungen, Zaunausbesserungen, Heuraufenreinigung, Glühbirnenerneuerung, Mistentsorgung, Sattelkammeraufräumen und noch vieles mehr. Raiffeisen ist sowieso mein bester Freund und wird im Zuge dessen nun mehr als ein Mal die Woche angefahren. Danach fahre ich dann zum Unterricht in die Ställe und bin froh, wenn ich einen Stuhl finde und meine Schüler Nachsehen mit mir haben.
Der Pferdesport ist zeitaufwändig und körperlich anstrengend, auch ohne eigenen Stall. Die eine Stunde, die wir Reiter fröhlich schwebend auf dem Pferd sitzen, ist genau ein winziger Bruchteil unzähliger Stunden anderer Dinge „ums Pferd herum“. Deshalb sind Pferdeleute wahrscheinlich auch so eigen, denn wer tut sich das Ganze schon freiwillig an?
Wenn ich von meinem Mann höre: „Schatz, kannst du dir heute bitte mal eine normale Jeans anziehen?“, weiß ich, dass ich wirklich viel gearbeitet habe. Warum manche Frauen dann immer noch einen einser BMW fahren, ist mir schier unerklärlich. Das Auto hat keine Anhängerkupplung und kein Allrad? Dann ist es nicht interessant. Und warum ich auf meinen akkurat geraden und einheitlichen Zaun so stolz bin, können normale Menschen nicht nachvollziehen.
Aber mal Spaß beiseite. Der Winter kommt immer so plötzlich und eigentlich wolltet Ihr ja schon lange das Licht am Reitplatz fertig haben. Macht es zeitnah und nicht, wenn es schon um fünf Uhr dunkel ist. Das Gleiche gilt für den Reitplatz, den man gerade ziehen sollte, bevor es friert. Vielleicht habt Ihr ja auch noch andere Dinge, die Ihr immer schon einmal vor dem Winter fertig haben wolltet? Dann los, die Zeit ist jetzt!